Tag 12
Heute habe ich mal ausgeschlafen. Danach gings ab auf die Post, um ein Frässpäckli zu versenden. Und dann gönnte ich mir einen richtig guten Kaffee (gar nicht so einfach zu finden hier).
Nachdem ich meine sieben Sachen zusammengepackt hatte, zog ich mit anderen Wanderer los.
Wir sind noch etwa 15 Meilen gelaufen, dann haben wir unser Cowboycamp (Übernachten unter freien Himmel) aufgeschlagen.



Tag 13
Nachdem die letzten Tage von Wasserknappheit geprägt waren, war heute zum ersten mal Wasser in Hülle und Fülle da. Plötzlich war alles soo grün! Ich fühlte mich wie im Paradies.
Die nächsten Tage werden wir dem Gila River entlang ziehen und dabei mehrere Flussüberquerungen machen. Die erste stand heute am Ende des Tages an. Wanderstöcke raus, Hüftgurte auf und los gings. Insgesamt dreimal haben wir den Gila River überquert, ich konnte also gleich etwas üben.


Tag 14
Da heute Doc Campbell das Ziel war, machten wir uns bereits um 4.30 Uhr auf. Es war hart, den warmen Schlafsack zu verlassen. Besonders als ich meine Socken und Schuhe sah: Sie waren gefroren. Ich war heilfroh, dass ich für einmal nicht so gegeizt habe mit dem Gewicht und ein zweites Paar Socken eingepackt hatte. Auch wenn sie kurz nachher wieder nass wurden.
Es war noch dunkel, als wir zum ersten Mal den Fluss überquert haben. Danach war ich definitiv wach. Als die Sonne endlich den Canyon erreichte, machten wir die erste Pause und wärmten uns etwas auf. Ach wie schön!
Kingo, mein Wandergspändli meinte plötzlich zu mir: „Du brauchst jetzt endlich einen Trailname! Wie wärs mit Miss Snick? Du isst ja mindestens ein Snickers am Tag… Oder noch besser: Peppermint! Oder einfach Pep, auch das passt!“
Ich habe gestern am Fluss wilde Pfefferminze gesammelt, kochte Tee damit und kaue ständig ein paar Blätter als Kaugummiersatz. Peppermint passt. Von nun an bin ich also unter dem Namen Peppermint oder einfach nur Pep unterwegs.
Nach ca. 30 Flussüberquerungen haben wir Doc Campbell erreicht. Viel hat es da nicht, aber es braucht auch nicht mehr als ein paar heisse Quellen und einen Shop mit hausgemachten Glacen!
Die Besitzerin des Shops hat uns unheimlich freundlich empfangen. Im Garten nebenan kann man campen, und es hat sogar Duschen da! Ich wollte eine Tube Mayonnaise kaufen, da fragte sie mich, ob ich denn wirklich so viel Mayo mit mir herumschleppen möchte. Natürlich wollte ich das nicht, aber ich hatte so Lust darauf! Sie griff unter die Theke und nah m ein paar abgepackte Mayo-Portionen hervor. Nimm so viel du möchtest, die sind um sonst!
Dieser Ort ist prädestiniert, um sich von den harten Wandertagen zu erholen. In den vielen heissen Quellen lassen sich herrlich die Muskeln entspannen und den Dreck der letzten Tagen abschwaschen. Mein Schlafplatz richtete ich dann auch gleich zwischen den heissen Quellen ein, so konnte ich nach dem Baden direk in meinen Schlafsack huschen. Ich habe so gut geschlafen wie noch nie auf dem Trail.






Rita kamber
Ich konnte in der Nacht nicht schlafen. Da kam plötzlich der Gedanke: wie geht es wohl Conny? Ich bin aufgestanden und habe auf dem Handy deine Wanderung verfolgt. Es ist immer interessant, Deine Berichte zu lesen. Ich wünsche Dir weiterhin viele schöne Erlebnisse auf Deiner Reise.
Urs Heusser
Hi Cornelia, sprich Pep
Hammer deine Berichte und Fotos.
Da kriegt man so richtig Fernweh und Abenteuerlust….
Bei uns ist es nicht so spektakulär. Abgesehen davon, dass wir in Zürich nach zwei Jahren Zwangspause wieder den Böögg verbrennen durften. Zum Leidwesen der Wetterprognose 2022, 38 Minuten…. Denke aber von dieser Wettervorhersage spürst du in Arizona nichts.
Weiterhin alles Gute und viele spannende Erlebnisse…
Gruss aus Zürich Urs